19/11/2013

EOS Berlin

Woher nimmst du die Inspirationen für deine Schmuckstücke? Die größte Inspiration beziehe ich aus meinem Material selbst – einem reflektierenden Gewebe. Es lässt sich mal wie Leder, mal wie Papier und mal wie Metall verarbeiten. Beim Entwerfen lote ich diese Eigenschaften in verschiedenen Richtungen aus. Zudem spielt die Beobachtung der Natur in Zusammenhang mit dem städtischen Raum für mich eine Rolle. Das können ganz abstrakte Aspekte sein, wie das Wechselspiel von natürlichem und künstlichem Licht, oder ganz konkrete, wie die Formen bestimmter Blätter, Samen und Fruchtstände.

Mit welchen Materialien arbeitest du am liebsten? Derzeit arbeite ich hauptsächlich mit einem reflektierenden Gewebe, das ursprünglich für Sicherheitsbekleidung entwickelt wurde. Dazu kombiniere ich in erster Linie Silber.

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Welches ist für Dich das schönste Stück, das du bisher entworfen hast? Da gibt es mehr als eins, vor allem den Ohrschmuck mag ich. Mein erstes Paar selbst entworfene Ohrringe gab sogar den Ausschlag dazu, mir Ohrlöcher stechen zu lassen, weil ich es unbedingt selbst tragen wollte.

Welches Schmuckstück sollte jede Frau besitzen? Das würde ich nicht verallgemeinern wollen. Für manche ist es ein Trauring, für andere eine wertvolle Uhr. Die Gründe, bestimmte Schmuckstücke zu tragen, sind sehr komplex. Im besten Fall sind es aber Stücke, die unabhängig vom materiellen Wert eine emotionale Bedeutung haben und solche, mit denen sich die Trägerin schön fühlt und ihre Persönlichkeit ausdrückt.

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Gibt es „Schmucktypen“, Menschen die bestimmten Schmuck besonders gut tragen können? Ich denke, jeder Mensch hat bestimmte Körperpartien, die durch ein entsprechendes Schmuckstück besonders in Szene gesetzt werden können, zum Beispiel schöne Handgelenke oder ein sinnliches Dekolleté. Gleichzeitig sind die Art des Schmucks und dessen Platzierung etwas sehr individuelles, das viel über die Person erzählt, die ihn trägt. Ich wünsche mir manchmal bei den Kunden mehr Mut zum Experimentieren bei der Auswahl und Kombination von Schmuck. Oft ist zu beobachten, dass es Hemmungen gibt, die nicht sein müssten. Ich höre immer wieder den Satz „Diese langen Ohrringe sind sehr schön, aber ich kann so etwas nicht tragen, weil mein Hals zu kurz ist.“ Dabei ist gerade das Gegenteil der Fall: lange, zierliche Ohrringe können den Hals länger erscheinen lassen und unterstreichen die Bewegungen der Trägerin auf subtile Weise.

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Hast du schon einmal eines deiner Stücke auf ganz furchtbare Weise kombiniert gesehen? Nein, so etwas ist mir noch nicht passiert. Bisher hatte ich aber auch das Glück, fast alle Kunden persönlich kennenzulernen und damit auch deren Kleidungsstil. Manchmal bin ich auch positiv überrascht über die Kombinationen. Ich glaube, Schmuck und Trägerin finden von ganz allein zueinander.

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Was ist dein persönlich liebstes Schmuckstück? Ich habe zwei: Ein Paar silberne Ohrringe von der Schmuckdesignerin Nicole Bauer, die mir mein Freund geschenkt hat und einen silbernen Armreif, den meine Mutter getragen und dann an mich weitergegeben hat. Beides trage ich vor allem dann, wenn einen Talisman brauche, zum Beispiel bei wichtigen Terminen und auf Reisen. Es ist Schmuck, der vor allem für die Menschen steht, die ich damit verbinde.

 
NoraFiege 

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  1. […] Das komplette Interview lesen Sie hier: Interview im Flavour Magazin […]

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